Nachhaltigkeit in Hotellerie und Gastronomie – Chancen und erste Schritte für Betriebe

Warum Nachhaltigkeit in der Hotellerie und Gastronomie immer wichtiger wird

Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Schlagwort. Sie bietet Betrieben die Chance, sich zukunftsfit aufzustellen, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig dem wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstsein der Gäste zu entsprechen. Neben gesetzlichen Vorgaben auf nationaler und europäischer Ebene gewinnen auch wirtschaftliche Faktoren sowie Aspekte der Mitarbeiterbindung zunehmend an Bedeutung. Die zentrale Frage lautet nicht mehr ob, sondern wie Nachhaltigkeit im Betrieb sinnvoll umgesetzt werden kann.

Was bedeutet Nachhaltigkeit konkret?

Nachhaltigkeit lässt sich im unternehmerischen Kontext in drei Bereiche (ESG-Modell) strukturieren:

  • E – Environmental (Umwelt) Maßnahmen zur Reduktion von Energie- und Ressourcenverbrauch, Abfallvermeidung, klimafreundliche Mobilität und umweltfreundliches Bauen.
  • S – Social (Soziales) Fairness gegenüber Mitarbeitenden, Inklusion, lokale Partnerschaften und gesellschaftliches Engagement.
  • G – Governance (Unternehmensführung) Wertebasierte, langfristig orientierte Unternehmensführung, transparente Strukturen und rechtliche Konformität.

In der Hotellerie und Gastronomie bedeutet das beispielsweise – regionaler Einkauf, umweltfreundliche Reinigungsmittel, faire Arbeitszeiten, bewusste Bauentscheidungen oder die Integration lokaler Produkte in das gastronomische Angebot.

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Der erste Schritt – Bestandsaufnahme und Bewusstseinsbildung

Am Beginn jeder nachhaltigen Transformation steht die Analyse des Status quo. Diese kann mit internen Checklisten, externem Support oder Tools wie dem CO₂-Rechner erfolgen. Wichtige Fragen dabei sind:

  • Wie hoch ist der Ressourcenverbrauch pro Nächtigung?
  • Welche Produkte werden bezogen – und woher?
  • Gibt es umweltfreundliche Mobilitätsangebote für Gäste?
  • Wie wird mit regionalen Partnern zusammengearbeitet?
  • Ist Nachhaltigkeit Teil der Kommunikation – nach innen und außen?

Diese Bestandsaufnahme schafft Transparenz und liefert die Grundlage für ein strukturiertes Vorgehen. Wichtig ist – Nachhaltigkeit ist kein Projekt mit fixem Enddatum, sondern ein kontinuierlicher Prozess.

Typische Herausforderungen in der Praxis

Bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen treten in vielen Betrieben ähnliche Hürden auf:

  • Begrenzte zeitliche und personelle Ressourcen im laufenden Betrieb
  • Bedenken hinsichtlich Sinnhaftigkeit und wirtschaftlicher Rentabilität
  • Keine Einbindung des Teams oder mangelndes Bewusstsein
  • Fehlende Struktur, Leitfaden und Unterstützung für das Projekt

Hier hilft ein pragmatischer Zugang – Kleine, umsetzbare Maßnahmen, klare Verantwortlichkeiten im Team, externe Expertise, und eine realistische Erwartungshaltung. Nachhaltigkeit bedeutet Evolution, nicht Revolution.

Konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Hotelalltag

Eine Auswahl bewährter Maßnahmen, mit überschaubarem Aufwand  und dennoch spürbarer Wirkung:

Energie und Wasser

  • Umstieg auf LED-Beleuchtung und Bewegungsmelder
  • Zeitschaltuhren für Wellnessbereiche oder Außenbeleuchtung
  • Wassersparende Armaturen und regelmäßige Wartung

Abfall und Kreislaufwirtschaft

  • Vermeidung von Einwegverpackungen bei Amenities und im Frühstücksbereich
  • Einführung eines klar gekennzeichneten Mülltrennsystems für Gäste
  • Kooperationen mit Initiativen zur Lebensmittelverwertung

Regionale Wertschöpfung & Einkauf

  • Bevorzugung saisonaler, biologischer und regionaler Produkte
  • Zusammenarbeit mit regionalen Manufakturen, Lieferant:innen, Winzer:innen
  • Einsatz ökologisch zertifizierter Reinigungs- und Waschmittel

Mobilität

  • Bereitstellung von Infos zur öffentlichen Anreise auf der Website
  • Fahrradverleih und E-Ladestationen direkt am Betrieb
  • Anreizsysteme für klimafreundliche Anreise

Vorteile für den Betrieb – Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Aufwand – sondern auch wirtschaftliches Potenzial:

  • Reduktion der Betriebskosten
  • Mehr Loyalität bei Gästen und Mitarbeitern
  • Positives Markenimage und Sichtbarkeit
  • Bessere Chancen bei Ausschreibungen, Finanzierung & Förderungen

Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten – mit Team und Gästen

Das Team spielt eine Schlüsselrolle für einen nachhaltigen Betrieb:

  • Schulungen und Teammeetings zur Sensibilisierung
  • Beteiligung an Entscheidungsprozessen oder Nachhaltigkeitszielen
  • Ideenwettbewerbe oder kleine Challenges zur Motivation

Auch Gäste lassen sich aktiv in nachhaltige Konzepte einbinden – etwa durch transparente Kommunikation, einfache Wahlmöglichkeiten (z. B. Handtuchwechsel) oder durch Hinweise auf die Herkunft der Produkte.

Zertifizierungen – Orientierung und Qualitätssiegel

Ein anerkanntes Zertifikat unterstützt die strukturierte Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen und erhöht die Glaubwürdigkeit nach außen. Für österreichische Betriebe besonders relevant:

Weitere international anerkannte Zertifizierungen:

  • Green Globe – weltweit verbreitet, speziell für die Tourismusbranche www.greenglobe.com
  • Green Key – für Hotels, Konferenzzentren und Gastronomiebetriebe www.greenkey.global
  • TourCert – stark vertreten im DACH-Raum, hoher Praxisbezug www.tourcert.org
  • GreenSign – ursprünglich aus Deutschland, auch in Österreich im Einsatz www.greensign.de

Die Wahl hängt von den individuellen Zielen und der Zielgruppe ab. Einige Labels sind kostenintensiver, andere besonders praxisnah. Die Entscheidung sollte gut überlegt und bewusst getroffen werden.

Vorteile für den Betrieb – Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Aufwand – sondern auch wirtschaftliches Potenzial:

  • Reduktion der Betriebskosten
  • Mehr Loyalität bei Gästen und Mitarbeitern
  • Positives Markenimage und Sichtbarkeit
  • Bessere Chancen bei Ausschreibungen, Finanzierung & Förderungen

Zukunftsfaktor Nachhaltigkeit – wirtschaftlich und strategisch relevant

Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend zu einem geschäftsrelevanten Faktor – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. EU-Regelwerke wie Green Deal, ESG-Berichtspflicht oder Taxonomie-Verordnung betreffen aktuell primär große Unternehmen, wirken aber zunehmend auf kleinere Betriebe – etwa über Lieferketten oder Finanzierungen.

Gleichzeitig steigen die Erwartungen von Gästen, Mitarbeitenden und Partnern. Nachhaltigkeit wird damit zu einem echten Differenzierungsmerkmal – und stärkt gleichzeitig die betriebliche Resilienz, die langfristige Rentabilität und die Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens.

Fazit: Jetzt den Wandel gestalten

Nachhaltigkeit in Hotellerie und Gastronomie ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Wer jetzt erste Schritte setzt, schafft die Basis für einen wirtschaftlich erfolgreichen und gesellschaftlich verantwortungsvollen Betrieb – zukunftsfähig, glaubwürdig und gut aufgestellt für kommende Herausforderungen.

Was sind Deine/Ihre nächsten Schritte zu einem nachhaltigeren Betrieb?  Eine Standortbestimmung? Erste Maßnahmen? Der Einstieg in ein Zertifizierungsprogramm? Weitere Unterstützung, erwünscht?  dann freue ich mich auf ein unverbindliches Erstgespräch.

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In einem kostenlosen Erstgespräch bewerten wir gemeinsam ihre aktuelle Situation und ich zeige ihnen mögliche Schritte zur Optimierung auf. Starten sie jetzt und lassen sie uns an ihren Herausforderungen gemeinsam arbeiten.

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